In der vorliegenden Abschlussarbeit wird mit der Umsetzung des literarischen Motivs der Kindsmörderin in Johann Wolfgang Goethes Faust I, Gottfried August Bürgers Des Pfarrers Tochter von Taubenhain und Friedrich Schillers Die Kindsmörderin beschäftigt. Hierzu wird zunächst ein Überblich über die damalige Situation der Frau gegeben, wobei der Schwerpunkt auf ihrer untergeordneten Rolle liegt. In damaligen gesellschaftlichen Verhältnissen waren außereheliche Beziehungen unakzeptabel. Die soziale Ächtung und Todstrafen waren die Folgen der unehelichen Schwangerschaft. Aus diesem Grunde, sahen sich viele Frauen der damaligen Zeit gezwungen ihre Kinder zu ermorden. Viele juristische Fälle haben dazu beigetragen, dass Kindsmord zum Thema öffentlicher Diskussionen wurde. Goethe, Bürger und Schiller haben sich, zusammen mit vielen anderen Zeitgenossen, mit dem Thema Kindsmord auseinandergesetzt. Ihre in dieser Arbeit ausgewählten Werken handeln von der tragischen Schicksalen der Frauen, die sich von den gesellschaftlichen Konventionen zwingen haben lassen, ihre Kinder zu töten. Alle drei Autoren schufen ein Bild der Täterin, die selbst zum Opfer gesellschaftlicher Doppelmoral gefallen sind.

The following paper deals with the implementation of the literary motif of the child murderer in Johann Wolfgang Goethe's Faust I, Gottfried August Bürgers Des Pfarrers Tochter von Taubenhain and Friedrich Schiller's Die Kindsmörderin. To this end, an overview of the woman's situation at the time is given, with the emphasis on her subordinate role. In social conditions at that time, extramarital relationships were unacceptable. Social ostracism and death penalties were the consequences of illegitimate pregnancy. For this reason, many women of that time were forced to murder their children. Many legal cases have contributed to child murder becoming a topic of public debate. Goethe, Bürger and Schiller, together with many other contemporaries, have dealt with the subject of child murder. The works selected in this work deal with the tragic fates of women who were forced by social conventions to kill their children. All three authors created a picture of the perpetrator, who herself fell victim to social double standards.